Was ist asymmetrische Verschlüsselung?



Dieses Verschlüsselungsverfahren wurde von Diffie, Hellman und Merkle (Veröffentlichung im Sommer 1975) entwickelt und arbeitet mit dem so genannten asymmetrischen Schlüssel. Das in MoneyPenny (und HBCI) verwendete RSA Verfahren beruht auf Arbeiten von Rivet, Shamir und Adleman (IEEE Transactions on Information Theory, IT-22, 6, p.644, November 1976). Es beruht auf der mathematischen Unlösbarkeit des diskreten Logarithmusproblems und gilt bei ausreichender Schlüssellänge als das sicherste bekannte kryptopgraphische Verfahren.
Bei RSA wird zur Verschlüsselung (Chiffrieren) ein völlig anderer Schlüssel als zur Entschlüsselung (Dechiffrieren) verwendet. Der große Vorteil ist, dass der Chiffrier-Schlüssel öffentlich bekannt gemacht werden kann. Jeder kann mit diesem Schlüssel verschlüsselte Nachrichten an den Eigentümer des zugehörigen privaten und geheimen Dechiffrierschlüssels schicken, die nur mit dem privaten Schlüssel des Eigentümers dechiffriert werden können.

Symmetrische Verschlüsselungsverfahren arbeiten im Gegensatz dazu mit einem einzigen geheimen symmetrischen Schlüssel, d.h. die Entschlüsselung ist die Umkehrung der Verschlüsselung. Bei dem asymmetrischen Verfahren unterscheiden sich die beiden Schlüssel, wie es der Name ausdrückt, d.h. Verschlüsselungs- und Entschlüsselungsschlüssel unterscheiden sich voneinander.

Das bedeutet, wenn eine Person eine Botschaft verschlüsselt, kann sie nur noch mit dem passenden Dechiffrier-Schlüssel Zugang zur Botschaft erlangen. Beim asymmertischen Verfahren wird der Dechiffrier-Schlüssel geheim gehalten, daher auch die Bezeichnung privater Schlüssel (private key), während der Chiffrier-Schlüssel (public Key) öffentlich bekannt gemacht wird.

Falls nun Person A an Person B eine Mitteilung schicken möchte, muss Person A den Text mit dem Chiffrier-Schlüssel von Person B verschlüsseln. Dieser Schlüssel kann persönlich übergeben werden oder öffentlich zugänglich abgelegt sein (zum Beispiel auf einem Schlüssel-Server). Danach kann die Mitteilung versendet werden und nur noch von Person B mit dem passenden Dechiffrier-Schlüssel entschlüsselt werden. Der große Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass kein sicherer Austausch der Schlüsselinformationen erfolgen muss, d.h. die Schlüsselvereinbarung und -verteilung entfällt.

Der öffentliche Schlüssel kann für alle Menschen bereitgestellt werden, dabei ist es aber nur dem Besitzer des Dechiffrier-Schlüssels möglich, die Botschaften zu entschlüsseln, alle anderen Schlüssel sind nicht in der Lage dazu. Dadurch wird das Kernproblem bei der symmetrischen Verschlüsselung umgangen, der sichere Transport des Schlüssels.

Für weitere Information besuchen Sie die Seiten Einführung in Pretty Good Privacy oder PGPI oder die Internetseiten der Firma RSA-Security. Siehe auch die Literaturhinweise unter Sicherheit.


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